Warum Nextcloud?
Nextcloud wurde von den ursprünglichen ownCloud-Entwicklern im Jahr 2016 in Deutschland gegründet.
Im Bereich On-Premises Collaboration Tools, die frei zur Verfügung stehen und selbst gehostet werden können, geht heute kein Weg an Nextcloud vorbei.
Dank der OpenSource-Lizenz kann sich jede:r an der Weiterentwicklung beteiligen und die jeweils aktuellen Releases werden langfristig supported.
Neben dem klassischen privaten File-Hosting gibt es zahlreiche Plugins und Erweiterungen wie Groupware (Kalender, Kontakte, Email-Client), Chats, To dos, Umfragen, Individualisierung durch Themes, 2-Faktor-Authentifizierung, etc., die kostenlos zur Verfügung stehen.
Mobile Clients und Desktop-Applikationen erlauben eine einfache lokale Synchronisation von Dateien oder ermöglichen ein sicheres Instant Messaging via WebRTC.
Die Anwendungsbereiche von Nextcloud sind nahezu grenzenlos und dank offener Standards wie WebDAV ist es sogar möglich, Nextcloud Apps mit beliebigen Third-party Applikationen, wie WordPress oder Mobiltelefonen zu verbinden.
Beispielsweise habe ich in mein Kontaktformular einen Uploader integriert, der Dateien direkt in meiner privaten Cloud speichert. Sensible Dokumente können mir somit sicher und in Übereinstimmung mit der DSGVO zugestellt werden.
Weiters ist es möglich, wiederkehrende Workflows zu automatisieren und via WordPress, Events oder Abwesenheiten im persönlichen Nextcloud-Kalender anzulegen.
Benachrichtigungen über diverse Website-Aktivitäten, automatisierte Tests oder spezifische Monitoring-Ereignisse können sogar in Echtzeit in einem internen Nextcloud-Chat protokolliert werden.
Ich kann mir meinen Arbeitsalltag ohne diese praktischen technischen Helferlein gar nicht mehr vorstellen.
1. Nextcloud ist OpenSource
Als frei verfügbare Software kann Nextcloud uneingeschränkt und ohne Lizenzkosten eingesetzt werden.
Jede:r kann sich in der Community einbringen, Bugs melden, Verbesserungen unterbreiten oder sogar Pull Requests vorschlagen.
2. Nextcloud ist kostengünstig
Ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis ist das beste Argument für Produkt- und Investitionsentscheidungen.
Wenn eine Nextcloud-Instanz einmal eingerichtet ist, kann diese in der Regel ohne großen Aufwand gewartet werden.
3. Nextcloud ist etabliert
Das Gründerteam ist homogen, steuert immer noch die Geschicke, gibt die Richtung vor und ist aktiv in Entwicklungsentscheidungen involviert.
Die Nextcloud GmbH steht dank dem vorhandenen Ökosystem mit unzähligen Partnerschaften und eigenen Kundenprojekten auf wirtschaftlich guten Beinen.
4. Nextcloud ist Marktführer
Wettbewerb schafft Innovation und nachdem der Fork von ownCloud vollzogen wurde, konnte Nextcloud laufend Marktanteile erobern und sich in kurzer Zeit als Technologieführer bei selbstgehosteten Clouds etablieren.
5. Nextcloud macht unabhängig
Drei Unternehmen (Amazon, Microsoft und Google) teilen sich ⅔ des gesamten Cloud-Marktes untereinander auf. Eine private Cloud wirkt dieser Machtkonzentration entgegen, schafft Unabhängigkeit und kann die Sicherheit erhöhen.
6. Nextcloud ist sicher
Der Schutz persönlicher Informationen ist in Nextcloud fest verankert und dank DSGVO-Konformität „by design“ haben User stets die volle Kontrolle über die eigenen Daten.
Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist bereits integriert und kann einfach eingerichtet werden.
Nicht zuletzt bedeutet Self-hosting, dass man den Provider und den Serverstandort selbst wählen kann.
7. Nextcloud ist flexibel
Das User-Interface ist intuitiv bedienbar und kann bei Bedarf individualisiert werden.
In der Basis-Version, die ohne Office-Suite und Videokonferenz-Lösung auskommt, gibt es keine allzu hohen Server-Anforderungen.
Bei Bedarf kann Nextcloud jederzeit hochskaliert und zu einem Unternehmens-Hub mit individuellen Kollaborationstools für die Mitarbeiter ausgebaut werden. Wie oben erwähnt ist eine Integration in Third-party Applikationen technisch möglich.
Gibt es Alternativen zu Nextcloud?
Ohne Cloudspeicher geht heutzutage im Unternehmensumfeld und vielfach auch privat gar nichts mehr. Vorbei sind die Zeiten, in denen man Daten ausschließlich lokal gespeichert hat und somit physisch an das jeweilige Endgerät gebunden war.
Proprietäre Cloud-Computing Lösungen als Pay-Per-Use Kostenmodell gibt es buchstäblich wie Sand am Meer. Die Marktführer in diesem Bereich sind Amazon Web Services, Microsoft Azure und Google Cloud.
Bei datenschutzfreundlicher Open Source Cloud-Computing Lösungen, die selbst gehostet werden können, stehen mit ownCloud, von dem sich Nextcloud als Fork abgespalten hat und das sich an private Anwender oder Kleinunternehmen richtet bzw. OpenStack, das für komplexe Unternehmensanwendungen entwickelt wurde, weitere gute Lösungen zur Verfügung.
Ein neuer vielversprechender Player am Markt, der möglicherweise die Zukunft des Cloud-Computing vorwegnimmt, ist das „Internet OS“ Puter, das auch Open Source zur Verfügung steht und vor allem durch eine anwenderfreundliche grafische Benutzeroberfläche punktet weil die Web-App wie ein Betriebssystem bedient werden kann.
Wenn man mich heute zum Datum der Veröffentlichung dieses Beitrags fragt, ist Nextcloud für alle, die auf Unabhängigkeit, Privatsphäre und Kosteneffizienz Wert legen, die erste Wahl. Außerdem geht man bei einer Software, die frei verfügbar ist, laufend weiterentwickelt wird und ohne großen Aufwand vorab evaluiert werden kann, kein wirkliches Risiko ein.
Letztlich muss die Entscheidung für eine geeignete Cloud immer gut überlegt sein und in Abstimmung mit den Entscheidungsträgern getroffen werden, da eine spätere Migration der Daten technisch aufwendig ist und auch die Umschulung von Mitarbeiter:innen mit Zusatzkosten verbunden ist.