WordPress

Warum WordPress?


Ich werde oft gefragt, warum ich WordPress einsetze bzw. mich auf die Entwicklung von kundenspezifischen WordPress-Websites und Web-Apps spezialisiert habe.

Um diese Frage beantworten zu können, muss ich immer etwas ausholen. Denn je nach Sichtweise gibt es mehrere Standpunkte, die den Einsatz von WordPress als Content Management System für mich alternativlos machen.

Im Zuge meiner ersten einschlägigen IT-Berufserfahrungen Anfang der 2000er Jahre habe ich mit den ersten Prototypen von Content Management Systemen zu tun gehabt, die es mir erlaubt haben, Rich-text Content ohne umfassende HTML-Kenntnisse direkt in der Anwendung zu verwalten und zu veröffentlichen.

Die Auswahl an Standard-Software war damals noch gering und die meisten Unternehmen mussten mit viel Aufwand maßgeschneiderte Systeme selbst entwickeln. Die Kosten, die dabei verschlungen wurden, waren enorm. Zudem war Usability ein Fremdwort weil man einfach keine Rücksicht auf den Endnutzer nehmen konnte, sondern froh war, wenn die Anwendung technisch halbwegs funktionierte.

Entsprechend groß war die Frustration – aber im Umkehrschluss auch die Intention und Motivation von findigen und glücklicherweise mit Weitblick gesegneten Entwicklern, es besser machen zu wollen.

In dieser Boomphase des WorldWideWeb hat sich sehr schnell ein neuer Markt für flexible Content Management Systeme (CMS) entwickelt, die als OpenSource angeboten wurden.

Ich habe in den Folgejahren meiner weiteren beruflichen Laufbahn zahlreiche dieser CMS-Lösungen kennen – aber bestimmt nicht alle lieben – gelernt und schließlich gegen Ende des Jahrzehnts das erste Mal „richtig“ mit WordPress zu tun gehabt. Von Anbeginn an war ich vom schlanken Backend, das trotz der Schlichtheit keine Wünsche offen ließ und dabei äußerst intuitiv zu bedienen war, angetan. Natürlich war nicht alles perfekt aber die wenigen Bemängelungen meinerseits konnten stets pragmatisch gelöst werden.

Dank One-Click-Updates und später sogar automatischen Updates, war WordPress seiner Zeit stets voraus und hat neue Maßstäbe gesetzt.

Nicht zuletzt haben auch die öffentlich verfügbare Developer-Dokumentation und der Support ihresgleichen gesucht und man hat als Developer immer das Gefühl gehabt, willkommen zu sein und respektvoll behandelt zu werden – obwohl man kein zahlender Kunde war.

Ehrlicherweise war mir zum damaligen Zeitpunkt der Open Source Gedanke zweitrangig. Erst im Laufe der Jahre wurden mir die Vorteile, die sich durch die Möglichkeit der Einsichtnahme und aktiven Mitarbeit am Quellcode ergeben würden, bewusst.

Dieser Lernprozess hat sich jedenfalls ausgezahlt weil ich dank Automatisierung, Workflow-Optimierung und der Orientierung an den WordPress best practices, auch die Qualität der von mir entwickelten Themes und Plugins verbessern und eine Art Test-driven Development Prozess etablieren konnte. Lästige Bugs werden dadurch großteils bereits beim Programmieren abgefangen.

Soviel als Einleitung. Nun zurück zur ursprünglichen Frage „Warum WordPress“… Hier ist ein cooles Video, das die aktuellen designtechnischen Möglichkeiten von WordPress aufzeigt.

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1. WordPress ist OpenSource

Als frei verfügbare Software ist der Einsatz ohne Einschränkungen möglich und es sind auch keine Lizenzkosten fällig.

Die „vier Freiheiten“ der GPL stellen sicher, dass sich wirklich jede:r einbringen kann, indem Bugs gemeldet, Verbesserungen unterbreitet oder sogar Pull Requests vorgeschlagen werden können und, was heute auch nicht selbstverständlich ist, dass man als Enduser bei der Nutzung nicht limitiert werden kann:

  • The freedom to run the program for any purpose – Die Freiheit, das Programm für jeden Zweck auszuführen.
  • The freedom to study how the program works and change it to make it do what you wish – Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und es nach deinen Vorstellungen zu verändern.
  • The freedom to redistribute – Die Freiheit zur Weitergabe.
  • The freedom to distribute copies of your modified versions to others – Die Freiheit, Kopien deiner modifizierten Versionen an andere weiterzugeben.

2. WordPress ist kostengünstig

Ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis ist das beste Argument für Produkt- und Investitionsentscheidungen.

Wie erwähnt ist WordPress kostenlos erhältlich und man benötigt zum Start nur einen Webspace ohne besondere Anforderungen. Weiters gilt WordPress als wartungsarm und nötige Instandhaltungsarbeiten, Code-Refactorings oder Relaunches können in der Regel ohne großen Aufwand durchgeführt werden.

Nicht zuletzt wird WordPress aufgrund seiner Popularität von den meisten Webhostern als vorinstallierte Version angeboten, was die Initialkosten gering hält und die Einstiegshürde senkt.

3. WordPress ist etabliert

20+ Jahre am Markt zu sein, und das noch dazu äußerst erfolgreich, ist eine ziemlich lange Zeitspanne in der kurzlebigen IT-Branche.

Das Gründerteam steuert immer noch die Geschicke, finanziert zahlreiche Entwickler:innen und ist damit in wichtige Entwicklungsentscheidungen aktiv involviert.

Die WordPress-Community ist wirklich groß und im letzten Release-Zyklus haben sogar mehr als 700 Personen mitgearbeitet und Code beigesteuert.

4. WordPress ist #1

Marktführerschaft geht immer auch mit der Verantwortung einher, diese Position nachhaltig abzusichern.

Nicht zuletzt steht WordPress dank dem vorhandenen Ökosystem mit einem kommerziellen Zweig und optional verfügbaren Premium-Produkten bzw. Partnerschaften auf wirtschaftlich guten Beinen und ist zukunftsfähig aufgestellt.

5. WordPress ist sicher

Automatische Sicherheitsupdates können dafür sorgen, dass eine Website so gut wie möglich geschützt bleibt.

6. WordPress ist benutzerfreundlich

Das übersichtliche Dashboard mit intuitiver Bedienung erlaubt es, eine Website ohne technisches Hintergrundwissen zu administrieren und komplexe Seiten ohne Programmierkenntnisse zu veröffentlichen.

WordPress macht mit dem ambitionierten HTML-Content-Editor „Gutenberg“ vieles richtig. Zudem wird großer Wert auf eine umfassende Dokumentation für Entwickler gelegt.

7. WordPress ist flexibel

Änderungen am Core werden behutsam und immer mit Bedacht auf Abwärtskompatibilität vorgenommen. Gleichzeitig ist es möglich, WordPress mit Themes und Plugins grundlegend zu erweitern und beliebig zu individualisieren.

Inhalte können jederzeit exportiert, importiert oder sogar direkt migriert werden.

Von kleinen Blogs bis hin zu großen maßgeschneiderten Corporate Sites hat WordPress eine lange Tradition und kann dabei ressourcenschonend eingesetzt und je nach Bedarf skaliert werden.

Heutzutage sind die möglichen Anwendungsbereiche nicht einmal mehr auf ein klassisches CMS oder eine Blogging-Plattform beschränkt.

WooCommerce erlaubt es, mit WordPress einen eigenen Webshop zu betreiben.

Die WP-API in Kombination mit Third-party Applikationen ermöglicht den nahezu grenzenlosen Einsatz von WordPress im Unternehmensumfeld und kann sogar helfen, Workflows und Geschäftsprozesse zu automatisieren.

Mit der Interactivity API, einem modernen Frontend-Framework, das im Zuge des „Gutenberg“ Projekts entwickelt wurde, können nun erstmals out-of-the-box interaktive Elemente in ein Theme integriert werden. Damit ist WordPress gut gerüstet für alle neuen Anforderungen, die in den kommenden Jahren bestimmt aktiv von Kundenseite nachgefragt werden und damit zum Standardrepertoire von Web-Entwicklern gehören müssen.


Viele der hier erwähnten Vorzüge treffen natürlich auch auf andere Content Management Systeme zu. Letztlich bleibt aber der Faktor Größe und damit die Möglichkeit, ein Zugpferd zu sein und im Digitalmarkt weltweite Standards etablieren zu können, ein gewichtiges Argument.

Für alle, die auf Unabhängigkeit, Datensicherheit, Langlebigkeit und Kosteneffizienz Wert legen, ist WordPress immer die erste Wahl. Und bei einer Software, die frei verfügbar ist und ohne Aufwand vorab evaluiert werden kann, geht man kein Risiko ein.